La Méridionale: Kennzahlen2019
- La Méridionale hat als erste Reederei eine RoPAx-Fähre mit einem Partikelfilter ausgerüstet.
- Die im MARPOL-Übereinkommen 2020 festgelegten Grenzwerte für Schwefeldioxid-Emissionen (0,5 Prozent S-Äquivalent im Schweröl) sowie die für Sulphur Emission Control Areas (SECA) geltenden Grenzwerte (0,1 Prozent S-Äquivalent) wurden eingehalten.
- >99,9 % der Partikel (<PM1) wurden abgeschieden.
"Die Ergebnisse sind beeindruckend. Das Verfahren geht weit über die Vorgaben des MARPOL 2020-Übereinkommens hinaus, da zusätzlich zur Abscheidung von Schwefeloxiden auch 99,9 Prozent der Fein- und ultrafeinen Partikel abgeschieden werden.“
Die Anforderungen von La Méridionale
La Méridionale ist ein im französischen Marseille ansässiger Fährschiffbetreiber. Seine Fähren steuern seit 1937 die Insel Korsika an und befördern jährlich 278.200 Passagiere.
Einhaltung der IMO 2020-Vorschriften für SOx-Emissionen sowie künftiger Vorschriften für Feinstaub-Emissionen
Gemäß Anlage VI zum MARPOL*-Übereinkommen gilt seit dem 1. Januar 2020 für Schweröl ein Grenzwert von 0,5 Prozent für den Schwefelgehalt. Dieser Grenzwert gilt für alle Seegebiete, mit Ausnahme der Sulphur Emission Control Areas (SECA), für die bereits ein Schwefelgrenzwert von 0,1 Prozent gilt. Zuvor lag der Grenzwert bei 3,5 Prozent (1,5 Prozent für Passagierschiffe).
Verringerung des ökologischen Fußabdrucks mit einer kosteneffizienten Lösung
La Méridionale suchte nach einer tragfähigen wirtschaftlichen Lösung, die es dem Unternehmen ermöglicht, Kraftstoffe mit hohem Schwefelgehalt einzusetzen und gleichzeitig die Luftreinhaltungsvorschriften für SOx einzuhalten, künftige Vorschriften zu PM vorwegzunehmen und Umweltbelastungen zu verringern.
Beruhigung der Anwohner
La Méridionale wollte zudem auf die Sorgen der Anwohner der Hafengebiete von Korsika und Marseille eingehen, die sich wegen der Luftverschmutzung durch den Fährverkehr Sorgen um ihre Gesundheit machten. Vor allem die Partikel-Freisetzung ist ein besonderes Problem, da die Inhalation von Feinstaub zu Atemwegs-, Herz-Kreislauf- und Hauterkrankungen führen kann.
Was leistet SOLVAir® Marine für La Méridionale?
Installation eines SOx- und Partikel-Abscheidesystems für die ‘Piana’
Das SOLVAirⓇ Marine-Team unterstützte die Zusammenarbeit der drei Partner Solvay, Andritz und La Méridionale. Das Ergebnis: die weltweit erste Installation eines trockenen Rauchgasreinigungssystems auf dem Fährschiff ‘Piana’. Solvay - mit 30 Jahren Erfahrung auf diesem Gebiet - lieferte in der Engineering-, Bau- und Betriebsphase die technische Unterstützung, speziell für die Eindüsung des trockenen Sorptionsmittels. Zudem lieferte Solvay das natriumbasierte Sorptionsmittel und war für die sichere Behandlung der Reststoffe verantwortlich. Die Firma Andritz war für Auslegung, Bau und Lieferung der Anlagenkomponenten zuständig, und La Méridionale übernahm die Installation auf dem Schiff.
Erfolgreicher Versuchsbetrieb über sechs Monate
Die ‘Piana’ ist das erste Schiff, das das SOLVAir® Marine-Konzept nutzt. Das SOLVAir® Marine-Team sowie die Experten von Andritz und La Méridionale haben sechs Monate lang die Wirksamkeit des Konzepts auf einem Schiff, das für seine Motoren Schweröl mit einem hohen Schwefelgehalt (HSFO) einsetzt, getestet.
Nutzen für La Méridionale
Unkomplizierte Installation innerhalb von gerade einmal 14 Tagen
Die Abgasreinigungsanlage wurde innerhalb von nur 14 Tagen ohne Trockendock installiert. Zudem ist das im SOLVAir®-Trockenverfahren eingesetzte natriumbasierte Sorptionsmittel BICAR® in der Handhabung sicher und unkompliziert.
Keine Abwassereinleitung ins Meer
Da beim SOLVAir® Marine-Verfahren zur Abscheidung von SOx und Partikeln keine Abwässer anfallen, gelangen auch keine Schadstoffe ins Meer.
Höhere Partikel-Abscheideleistung
Mit der vorhandenen Anlage werden SOx-Emissionen auf unter 0,1 Prozent (IMO-Grenzwert: 0,5 Prozent) gesenkt, ohne sichtbare Abgasfahne.
„Nicht zum ersten Mal nutzt La Méridionale innovative Konzepte zum Schutz der Umwelt. Darauf sind unsere Crews sehr stolz. Dieser Testlauf ist Teil unserer Entwicklungsstrategie und steht im Einklang mit den Maßnahmen, die wir seit vielen Jahren ergreifen, um unseren ökologischen Fußabdruck zu verringern. Nachdem wir vor allem dank der Elektrifizierung unserer Schiffe unsere Emissionen im Hafen begrenzt haben, prüfen wir jetzt Lösungen, die auch unsere Emissionen auf See verringern.“